Sonntag, 8. März 2009

Brutale Schlägerbanden, Alkohol, Rechtsextremismus und andere Nebensächlichkeiten

Wir fühlen uns wieder sicher. In Biberach, in Ulm, in Laupheim und sonst wo auf dieser unseren Welt. Die Polizei hat die Bande gestellt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie verurteilt und weggesperrt wurde. Endlich können wir aufatmen. 

Zwischen Überfällen an Baggerseen, bei denen mal eben 2 Jugendliche von mehreren vollbesetzten Autos ins Krankenhaus geprügelt wurden und Raubüberfällen in den frühen Morgenstunden nach Parties hat sich nun endlich unsere Staatsmacht entschlossen mitzuspielen und ein paar Täter ausfindig gemacht. Mehrere Personen - der rechten Szene zuzurechnen - wurden von der Polizei verhört, gegen 2 wurde Haftbefehl erlassen. Nachdem nun alles soweit geklärt wäre und sich die Lage wieder beruhigen kann, braucht sich die alternative Jugend nun ja keine Sorgen mehr machen auf die Strasse zu gehen. Der Prozess wird folgen, die Verurteilung auch - und wenn die paar Sozialstunden runtergerissen sind wird alles weitergehen wie zuvor. Die "Öffentlichkeit" wird zufrieden sein, dass sie nicht behelligt wird, die Polizei wird ihrer guten Dienste wegen gelobt, die Schwarze Wählerschaft wird Unverständnis hinter vorgehaltener Hand äussern, wie man diese Personen nur bestrafen kann, sie versuchen doch nur n paar Zecken die eh das Stadtbild stören zu vertreiben und für die Betroffenen geht es weiter wie bisher. Man überlegt sich wo man abends allein durch die Stadt läuft, man bildet Banden, man rüstet auf um eventuellen Überfällen einer Übermacht begegnen zu können, der Gegner wird nicht weniger Gewaltbereit und ebenso bewaffnet sein. 

Wo sind die Leute die Bündnisse gegen Rechts bilden um ihren Ruf zu wahren. Wo sind die Leute die auf jeder Demo am lautesten gegen Gewalt schreien, wo sind die Politiker die auf den Demos an vorderster Front gegen die NPD wettern? Zuhause vor dem Fernseher sich über Linke Chaoten aufregen die schon wieder ganze Stadtviertel in Brand gesteckt haben. Es gehört ja zum guten Ruf sich dem "Aufstand der Anständigen" anzuschliessen. Der Aufstand der Anständigen, der sich darauf beschränkt unmut zu zeigen wenns mal wieder jemanden erwischt hat und sich insgeheim drüber freut wenns "nur ein Neger" war. 

Wo sind die Angepissten, wo sind die Schreihälse, wo sind die die keine Gewalt fordern, wo sind die, die an den Herrschenden Verhältnissen etwas ändern wollen? 
Hauptsächlich angenehm überrascht davon dass die Extreme Rechte etwas fürs Stadtbild tut und fleissig Müll sammelt und sich darauf beschränkt abends, wenn man grad nicht hinschaut vermeintliche Linke zu prügeln. 

Die Vorkommnisse in Ulm und Biberach sollten nicht vergessen werden und darum sollten wir am 1. Mai gemeinsam in Ulm stehen und gemeinsam Versuchen die Faschisten nicht weit kommen zu lassen. Jeder auf seine Art, aber alle gemeinsam. Und wir sollten uns nicht auf den 1. Mai beschränken. Wenn ihr auf dem Heimweg aus der Kneipe rechte Sprüche hört - reagiert. Sagt den Leuten was ihr davon haltet. Wenn ihr euch nicht traut ruft die Polizei - und wenn die Polizei wie üblich nichts unternimmt dann reicht offiziell Beschwerde ein. Lasst euch Namen und/oder Dienstnummern der diensthabenden Beamten geben. Notiert sie, beschwehrt euch gezielt über diese Beamte. 
Wenn ihr rechte Schmierereien seht beklagt euch bei der Stadt oder nehmt die Sache selbst in die Hand und streicht sie durch, aber hört auf zuzuschauen. Diese Lethargie hier geht mir auf den Zeiger. 

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