Dienstag, 2. November 2010

Google StreetView ist böse, oder?

Ich weiss, ist wiedermal spät, dass ich ein Thema aufgreife, aber ein paar Sätze zu StreetView muss ich wohl doch noch verlieren.

Es ist ja nun gemeinhin bekannt, dass die böse Datenkrake Google uns alles wegnimmt, was wir noch an Privatsphäre haben. Schlimmer als Facebook mit Google Chrome, schlimmer als Studi- oder sonstige VZs mit gMail oder sonst irgendwas. Und nun kommen die auch noch mit StreetView daher. Da Fotografieren die doch allen ernstes etwas, was jeder sehen kann ohne sich auch nur die geringste Mühe zu machen, und wollen das im Internet veröffentlichen.

So wenig ich von der Datensammelwut diverser Unternehmen halte, so wenig verstehe ich die Einwände gegen StreetView.

Es wird Argumentiert, dass man Einbrüche vorbereiten könne. Okay, kann man, man weiss wie das Haus des potentiellen Opfers aussieht, vielleicht sogar wie der Hof aussieht, aber das geht auch ohne Internet. Um diese Daten zu bekommen setze ich mich ins Auto, fahr bei meinem Opfer vorbei, mach ein paar Detailaufnahmen der "Landschaft" und hab ein deutlich besseres Bild der Umgebung als mit StreetView.

Eingriff in die Privatsphäre ist auch so ein Argument. Gut, wenn Google nun durch die Wohnungen marschieren würd, die Betten knipsen würde und den Schrankinhalt erfassen würde, würd ich wohl auch meckern, aber die Außenwand meines Hauses sieht am Tag wohl jeder dem langweilig genug ist an selbigem vorbei zu laufen. Oder jemand der sich verfahren hat. Oder die ganzen Leute die hier rund um das Haus parken, oder, oder, oder.

Ich sehe StreetView als kartographischen Dienst. Was ich kritisch sehe ist, dass die Straßenzüge nicht mehrfach abgefahren werden und die Bilder solange überlagert werden, bis sämtliche Personen aus der Straße verschwunden sind. Es gibt einfach Situationen die nicht zu sehen sein müssen, bzw. wo man sich eben tatsächlich Gedanken macht. Ist das nun das Mädel im Park beim oben-ohne Sonnen, die nachher eine kleine Internetberühmtheit wird, oder der Mann der hinter dem Rücken seiner streng fanatischen Freunde ins Pornokino geht, etc.
Derartige Dinge müssen und sollten nicht zur Schau gestellt werden, aber ein Bild von Häusern bzw. Hausfassaden halt ich nun für absolut unkritisch.

Wenn ihr schon dabei seid, löscht lieber eure Facebook und Studi/.../-VZ Accounts, da sitzen die echten Datenkraken, die sich mit euren Daten fleißig bereichern. Zeigt denen endlich den Mittelfinger und stellt euch nicht jedem dahergelaufenem im Netz mit all euren Daten aus. Schöne Grüße vom künftigen Arbeitgeber, der freut sich über das Bild mit der Bong auf der lustigen Studiparty am Freitag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen