Samstag, 18. September 2010

Islamische Missionare sind Islamisten!

Juden sind Jesusmörder und Weltverschwörer und Christen sind Kreuzzügler. Da Welt Online offensichtlich kein Interesse an Meinungen hat die den eigenen logischen "Kontext", wenn man das so nennen will, zuende führen pack ich's halt hierhin:

Folgender Artikel:
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/Lord-Weidenfeld/article9638108/Papst-Benedikt-verschlaeft-den-Islamismus.html

Reisst mich zu folgendem Kommentar hin:

Hier werden also islamische Missionare und Islamismus in einen Topf geworfen. Sehr schön. Und alle Juden sind Jesusmörder und an einer Weltverschwörung beteiligt. Und alle Christen verbrennen Hexen, ermorden anders Gläubige und führen Kreuzzüge.
Der schwarze Kontinent hat noch ganz andere Probleme mit Fanatikern aus nem ganz anderen Lager – schöne Grüße an die „Lords Resistance Army“.
Aber seis drum, nachdem wir nun alle relevanten Buchreligionen darauf reduziert haben, dass ihre Anhänger Attentäter sind und es toll finden Menschen umzubringen können wir jetzt zu der „Moschee am Ground Zero“ kommen.
Hier sind wir schon wieder bei „der Islam ist böse“, „jeder Moslem frisst Kinder“ und ähnlichen Stilblüten. Soll man die Terroristen wirklich gewinnen lassen und sein leben komplett nach ihnen richten, nur weil n paar Spinner mal ein Hochhaus „gesprengt“ haben? Klar tragische Sache, aber viel mehr Erfolg konnten sie nicht haben wie der Artikel beweist. Wir zerfleischen uns nun gegenseitig.

Und da ich hier keinen Anlass seh mich zu benehmen, was ich bei Welt Online ja noch getan hab ein ganz klares Wort:
Den Schreiberling - mir steht eher nach dem Wort "Schmierfink" - des Kommentars halte ich für ein ziemlich erbärmliches und festgefahrenes Wesen. Schade, dass solche Leute überhaupt in derartiger Größe zur Kenntniss genommen werden. Eine Fußnote einer Fußnote hätte es auch getan. Ich bin immer wieder begeistert mit wie schlechten Kommentaren man wo abgedruckt wird. Würde ich mich in der Zeitung lesen wollen, würde ich mir zumindest die Mühe geben die Dinge zu reflektieren die ich von mir gebe. 

Dienstag, 10. August 2010

Saufen, saufen, jeden Tag nur saufen, ...

... mist, Text vergessen.

Die SWP hat eine Umfrage zum Thema "Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen", eine Forderung des Städtetages veröffentlicht. So wie ich das sehe, äußern sich 2 Leute grundlegend positiv, der Rest ist eher skeptisch.

Um mal meine 2 Cent in den Ring zu werfen tipp ich mir mal wieder den Restalkohol aus der Leber, obwohl ich in meinem beschaulichen zuhause sitze und so überhaupt nicht die Umwelt verpeste.

Brauchen wir denn ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen? Oder ist das wieder eine Prävention um präventiv gegen irgendwas nicht näher definiertes vorzugehen von dem wir auch nicht so genau Wissen ob Prävention notwendig ist.

Gehen wir mal davon aus, es geht darum den Alkoholkonsum generell zu reduzieren. Wer verhindert, dass in der Eckkneipe und zu Hause weiter gebechert wird was die Leber hergibt?
Gut streichen wir den Ansatz also sofort wieder.
Kommen wir zum nächsten Gedanken:
Im Artikel des SWR wird dieser folgendermaßen zitiert:
Es gehe darum
an kommunalen Brennpunkten Störungen zu verhindern, die den Ruf der Städte und das Sicherheitsgefühl der Bürger beeinträchtigen

Gut klingt nichtmal unbedingt unvernünftig, aber ist das Überhaupt notwendig? Auf jedem "Dorf Fest" gibt es diesen "Brennpunkt" wo sich vermutlich deutlich mehr besoffene tummeln, als Samstag Mittags auf der Donauwiese mit 'nem Bierchen, damit beschäftigt das schöne Wetter zu genießen. Hier scheint wohl kein "Sicherheitsgefühl der Bürger" beeinträchtigt zu werden. Hier kommt es allerdings gehäuft zu Gewalttaten, betrunkenen Fahrten danach, Pöbeleien, ...
Nur scheint das auf dem "Dorf Fest" "gesellschaftlich akzeptierte Gewalt, ..." oder soetwas ähnliches zu sein. Man weiß es nicht. Ich persönlich fühle mich von Personen in grüner Uniform weit mehr gefährdet als vom Penner oder vom gut gelaunten Sonnenanbeter oder vom jugendlichen der sein Bierchen trinkt, kann ich mich morgen auf ein gutes Wort meiner Vertreter verlassen die dafür plädieren den Polizeidienst abzuschaffen? Oder von Autofahrern die sich nicht beherrschen können - auch solche soll es wohl geben. Autofahren von 8-18 Uhr wird verboten? Oder von Jägern, immerhin laufen die mit ner Wumme durch die Gegend - Wildbraten verboten?
Es gibt immer und überall Leute die sich aus welchem Grund auch immer und in welchem Zustand auch immer, daneben benehmen, eine Gefahr darstellen, nicht die richtige Haarfarbe haben oder was einem sonst noch so an potentiellen Störfaktoren einfällt. Würde man die alle verbieten hätte man vllt. noch die Option das Verbote erlassen zu verbieten und sich danach Gegenseitig einzusperren, nur um sicher zu gehen.

Bleibt noch der Müll. Man kennt genug Plätze auf denen oft genug Müll rumliegt. Darunter durchaus leere Flaschen und ähnliches, aber ich kenne auch genug Plätze (die oftmals erstaunlicherweise recht nahe beieinander liegen) an denen es an Dingen wie Aschenbechern und Mülleimern gänzlich fehlt oder in einem Ausmaß fehlt, dass es unmöglich ist den vorhandenen Müll in die wenigen dafür vorgesehenen Behälter zu stopfen, der reicht ja meist nicht mal für die Chipstüten, die Flaschen nehmen oft genug Pfandsammler mit, sollte man sie ihnen geben, worüber ich alles andere als unglücklich bin. Er freut sich, ich muss nicht aufsteh'n, beide haben etwas gewonnen.

Ganz ehrlich: Manche Personen(kreise) sollten sich vielleicht nicht so lang an der Sonne aufhalten und lieber abends ein Bierchen an der Donauwiese mit ein paar Kumpels trinken, das entspannt ungemein, es sorgt dafür, dass man Spass hat und das man nicht das Bedürfnis hat sich zwanghaft mit Unsinn zu beschäftigen. Ihr seid herzlich eingeladen. Ich geb einen aus.

/edit: Einen Punkt noch: Der "Ruf der Städte" ist mir scheißegal, es geht hier um "unsere" Freiheit und nicht darum wo "ihr" rumprollen könnt wie schön "sauber" eure Stadt doch ist. Hier gibt es genügend Mist der Weit mehr stinkt als ein Feierabendbierchen, wenn der weg ist, können wir uns über den Rest unterhalten.

Donnerstag, 22. Juli 2010

... wrrrrroar, brumm, brumm, rrrrrrroar, quieeeeetsch, bumm. :(

Bevor diese Sache in Vergessenheit gerät ein kleiner Kommentar zur Notabschaltung des Internets.
Jansen vom Bund Deutscher Kriminalbeamter hatte neulich auch mal wieder das Bedürfnis der Öffentlichkeit von seinen Tagträumen zu erzählen. Alternativ halte ich Drogenkonsum auch noch für eine legitime Ausrede, alles andere sollte den guten Mann unmittelbar in die Hände einiger fähiger Psychiater bringen.
Nunja, worum gehts?

Jansen hat nun also herausgefunden, dass das Internet quasi DER Tatort der Neuzeit ist. Um diesen Tatort vernünftig überwachen beobachten zu können, fordert Jansen nun die Registrierung eines jeden Surfers bevor er ein Geschäft tätigt. An dieser Stelle möchte ich jeder Person raten sich vor ihrem täglichen Gang zu Aldi, Lidl oder Norma bei der örtlichen Polizeidienststelle zu melden und den Beamten mitzuteilen, was sie nun wo einkaufen gehen. Mich würde einfach mal reizen den Papierberg zu sehen den eine Kleinstadt binnen eines Monats aufgetürmt hat.
Aber gut. Weiter zu Jansen, er fordert die offene und verdeckte Ermittlung in sozialen Netzwerken. Er fordert Zugriff auf Endgeräte um sie von Viren zu säubern. (Avira: found Jansen/PK [DELETE] [IGNORE]) Er fordert einen "Notaus schalter" für dieses Internetz von dem immer alle reden. Natürlich nicht um zwischendurch mal das böse Deutschlandnetz abzuschalten sondern um gegen böse, böse Hacker vorzugehen, die ungefähr soviele Tote verursachen wie eine Atombombe. Achne, Tote ja nicht, aber vielleicht verdient jemand 2,50Eur weniger. :(
Außerdem brauchen wir Verkehrsregeln im Netz um das Gewaltmonopol des Staates nicht in Frage zu stellen (Häh?)

Soweit zu den Forderungen Jansens.
Lieber Herr Jansen,

ich empfehle ihnen DRINGENDST(!) vor künftigen öffentlichen Kommentaren die Spritze aus dem Arm zu ziehen. Man könnte ansonsten meinen sie seien High. Wie ein Mensch der sich nur 10 Minuten mit diesem komischen Internetz beschäftigt hat so einen Stuss zusammenfaseln kann ist mir gänzlich unklar. Ich hoffe wirklich, sie erholen sich baldigst.
1. Wenn sie Auf meinem Rechner als virtueller Kammerjäger aktiv sind - wer garantiert mir, dass da nicht auch $Boeser_Bube aktiv ist? Ihre nicht ausgebildeten Polizeikräfte? Na Prost, Mahlzeit. GTFO my Networks.
2. Hacker richten schäden wie Atombomben an? Wer zum Geier hat ihnen eigentlich ins Hirn geschissen? Selbst wenn wir bösartige Spione und weiss der teufel was nehmen, das auslöschen und/oder kopieren von Daten mit der Auslöschung von tausenden bis millionen von Menschenleben gleichzusetzen spottet ja wohl JEDER beschreibung.
3. Notaus für das Internet um Hackerangriffe abzuwehren: Klingt intelligent. Wo würde ich als "Hacker" wohl angreifen... 3 mal dürfen sie raten.
4. Jede 5. betrügerische Handlung wird im Internet vorgenommen - dem größten Tatort, blablabla. Moment, größter Tatort? 20% vs 80%? Wo finden denn die anderen statt? Stell deine lieben Herren Hirntot, lieber an die Straßenecke und lass sie Kundschaft von Aldi registrieren.
5. Das mit dem Gewaltmonopol versteh ich immer noch nicht, könnte mir das bitte jemand erklären? Bitte?!

Anways, lieber Herr Jansen, zurück unter den Schreibtisch und Rand halten. Wenn wir gelernt haben wie die Welt funktioniert und die Hirnaktivitäten wieder normal sind, können wir uns nochmal unterhalten.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/BDK-Verkehrsregeln-und-Notschalter-fuer-das-Internet-1039912.html

Donnerstag, 15. Juli 2010

... und endlich darf ich Porto für E-Post zahlen!

Datenschutzrechtlich bedenklich. 
Kostenpflichtig ohne Grund. 
So sicher wie die konventienelle E-Mail.
Beweislastumkehr. 
Asynchrone Kryptographische Verfahren ad Absurdum geführt.
- Private Key in Fremden Händen 
- Kommunikationsweg zu diesen fremden Händen nicht sicher
- Weitere Personen besitzen relevante Daten über einen
Eindeutige Zuordnebarkeit im gesamten Netz.
Zentrales System mit "vielen" privaten Schlüßeln. 

All das wurde auch von der FDP kritisch gesehen - heute nennt man es Innovation. 

Und all das bietet uns De-Mail. 
De-Mail hat eine gute Grundidee: Weg mit dem Papier und dem Warten auf Post. Behörden können direkt mit dem Bürger kommunizieren und Firmen untereinander und man kann sich sicher sein, dass alles von "der richtigen Person" - ob nun juristisch oder real sei dahingestellt - stammt. 
Soviel zur Theorie. In der Praxis ist der erste mögliche Angriffspunkt die Verbindung eures Lokalen Rechners zu eurem De-Mail Provider, diese ist zwar verschlüßelt, aber das heißt keineswegs, dass sie abhör - oder "einschleußungssicher" ist. Im Klartext kann ein Brief den ihr an das Arbeitsamt schickt, weil euch die Leistungen mal wieder gekürzt wurden ohne, dass es zu eurer Aufmerksamkeit kommen würde, von einem "sehr geehrte Damen und Herren" zu einem "BuYY V14GR4 ONLINE" werden. 
Die wiederspruchsfrist ist versäumt, da ihr den Brief des Amtes ja erhalten habt - ob das stimmt oder nicht ist nicht mehr aufgabe des Amtes festzustellen - sondern eure, auch wenn ihr überhaupt keinen Internetzugang habt - und ihn nicht rechtzeitig beantwortet habt, obwohl ihr eine Entsprechende bestätigung erhalten habt. Gleichzeitig könnte man Anzeige wg. Spam gegen euch erstellen. Das "E-Dokument" wurde signiert und stammt damit angeblich von euch - ihr müsst also erstmal beweisen, dass dem nicht so ist. 

Der Aufwand, der tatsächlich mit De-Mail existiert, rechtfertigt ein Porto von 8 bis 54 Cent keineswegs. Letztendlich tut euer Provider genau das, was er immer getan hat: Er hat n paar Mailserver im Keller stehn. Ja wirklich. Auf diese kommt zwar ein unbeträchtlicher Mehraufwand zu, aber er ist und bleibt unbeträchtlich. 
Hier liegt übrigens auch alles herum was man braucht um eure E-Mails zu signieren und zu verschlüßeln, euer Privatekey, den man NIEMALS aus der Hand gibt wenn man noch ein fünkchen verstand im Kopf hat. An NIEMANDEN. Nicht an den Staat, nicht an die Freunde, an niemanden. Hierfür ist eigentlich der Public Key dar, der es ermöglicht Inhalte zu VERSCHLÜßELN, sie aber nicht mehr lesbar machen kann. Dies kann NUR und AUSSCHLIEßLICH euer Privatekey, genau darum gibt es ihn, dass man ihn auf einer Diskette, einem USB stick, etc. pp. mit sich herumträgt, ihn da hat wo man ihn braucht und es ansonsten keine Angreifbare kopie von ihm gibt. Im Klartext: Eine Person x im Hause des Providers ist in der Lage eure gesamte Kommunikation zu lesen, ob euch das passt oder nicht. 
Und nun stellt euch vor der Keypool mit den Privatekeys wird geknackt. Eine Onlineverbindung muss bestehen, also keineswegs abwegig, zumal lesen völlig fremde eure STRENG(!) vertraulichen Mails. Den Arztbefund, der euch über Krebs oder HIV Informiert. Die Strafanzeige, weil ihr betrunken jemand beleidigt habt, auf die euer Arbeitgeber nur wartet, um euch wegen verbreitung eines Schlechten Rufes zu entlassen, etc. pp. 

Ich kann jedem nur raten: FINGER WEG(!!) von De-Mail. Weitere Informationen nachfolgend von Heise. Wer mitmachen will soll das, aber dann machts uns interessierten nicht ganz so schwer und ladet eure persönlichsten Informationen doch gleich ins Internet. Dann können wir uns das alles auch sparen und die Kosten dafür ebenso. 


http://www.heise.de/newsticker/meldung/Deutsche-Post-steigt-in-E-Mail-Geschaeft-ein-1037580.html


http://www.heise.de/meldung/Rechtssichere-Buerger-E-Post-De-Mail-Besonderheiten-und-Fallstricke-1037231.html

Yay, das ist das Comeback des ZugErschwG

Das BKA hat in mühevoller Detailarbeit festgestellt, dass wenn sie irgendjemanden über irgendetwas informieren, irgendjemand anders nicht innerhalb von einer Woche auf ihre Information reagiert [1].
Respekt an das BKA an dieser Stelle. Morgen eine neue BKA Studie: Feuer ist heiß.

Wiedereinmal dürfte der Ansatz lauten "[...] und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt".
So dürften die Websperren, bzw. das ZugErschwG wiedermal seinen Weg in die Politik finden, die es soeben erst vom Tagesplan gewischt hat. Wenn wir dem BKA glauben könnte es sogar nicht sachdienlich sein, einem Ermittler ohne Internetzugang E-Mails zu schicken.

Aber auch die HJ JU fühlt sich auf den Plan gerufen. Kinderpornographie ist zwar schlimm, aber das im Internet ansonsten Pornographie angeboten wird ist absolut nicht zu vertreten [2]. Es gibt Kinder die schon auf YouPorn waren. Kein scheiß jetzt. Ich mein, ich muss zugeben, das ist deutlich einfacher als in meiner Jugend - damals bin ich mit Nackenschmerzen vor den Zeitschriftenauslagen des lokalen Kiosk gestanden um ein möglichst gutes Bild der oberen Fächer zu haben, aber mal ernsthaft: Es ist wie ich bereits erwähnt habe [3] immer noch so, dass man seine Kinder auch beaufsichtigen kann und mit ihnen "erlebtes und gesehenes" verarbeiten kann.
Ihr seid meine Helden. Warum Arbeit oder Verstand in etwas investieren, wenn man auch kurzerhand in der Gegend herum sperren kann.

Finden auch sie sich morgen zur Bücherverbrennung auf ihrem lokalen Marktplatz ein.

[1] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundeskriminalamt-fordert-erneut-Sperren-von-Kinderpornographie-1038425.html

[2] http://www.netzpolitik.org/2010/junge-union-berlin-fordert-pornographieverbot/

[3] http://fascist-tendencies.blogspot.com/2010/05/erziehen-klingt-fast-wie-zensieren.html

Samstag, 26. Juni 2010

Weitere Schriftstücke und Amokläufe

Nachfolgend wiedermal eine E-Mail. Diesmal an http://www.stiftung-gegen-gewalt-an-schulen.de/ . Es gibt so unglaublich viel was mich ankotzt. Naja. Kein weiterer Kommentar bis zur Reaktion. 



Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich beschäftige mich selbst tagtäglich mit Killerspielen und bin daher auf ihre Homepage mit dem Domain-Name "http://www.stiftung-gegen-gewalt-an-schulen.de" gestoßen.
Ich konnte diesen, verzeihen sie mir die Ausdrucksweise, SCHEIß! nicht unkommentiert stehen lassen, daher habe ich mich entschloßen ihnen diese E-Mail zu schreiben. Ich erwarte keine Reaktion, da meine Erfahrungen mit Vereinen wie dem ihren, bzw. den Politikern die eine Ähnliche Zielsetzung haben, eher schlecht sind. Erfahrungsgemäß blockieren sie, weil Kritik genauso verboten werden sollte, wie "Killerspiele".

Aber gut, zum eigentlichen Inhalt der Mail, ich habe von ihrer HP kopiert:

Ziele des Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden

Vorbeugende Tätigkeit um eine Wiederholung eines Amoklaufes zu verhindern.
in diesem Zusammenhang dürften folgende Punkte stehen:
Verbot von Killerspielen (Egoshootern, Computerspiele mit Gewaltrelevantem Inhalt) die das Töten von Menschen simulieren
keine Verherrlichung der Gewalt in Medien
Einführung einer Gewaltquote in TV/Medien
Besserer Jugendschutz im Internet

Vorneweg: Ich dürfte das Musterbeispiel eines Amokläufers sein. Kurz zu meiner Person: Ich bin 25, spiele seit ungefähr 12 Jahren "Killerspiele" (nahezu ausschließlich Egoshooter, aber auch Rollenspiele und RTS/TBS (Real Time Strategy & Turn based Stragey)), bin Single, habe "bedingt" soziale Kontakte, da die meisten Menschen mich schlichtweg ankotzen. Gehöre zu keiner Gesellschaftlich akzeptierten Gruppe als Punk (hier ist anzumerken, dass ich viel Gewaltverherrlichende Musik höre), war im Zeitraum 2004 - 2006 nach Abbruch meines Informatikstudiums Arbeits-/Erwerbslos. Mein Humor dürfte sich mit den Worten "derb" beschreiben lassen und wie er sich äußert, wenn ich gerade mal wieder mit einem Scharfschützengewehr hinter einem Strauch liege und jemand durch den Kopf schieße, dürfte ihnen blankes Entsetzen ins Gesicht treiben. Desweiteren gab es eine Zeit in meinem leben in der ich Drogen genommen habe und Alkohol konsumiere ich nach wie vor.

Aber: Ich bin kein Amokläufer. Ich bin nicht Amok gelaufen und ich habe es nicht vor, auch wenn ich durchaus der Ansicht bin es würde mir sehr viel Stress ersparen wenn ein Großteil der Vollidioten die meine "Mitmenschen" sind schlichtweg Tot oder nie geboren wären.

Sie sind für "Quoten", Verbote und sog. Jugendschutz. Sie haben teilweise wirklich Sinnvolle Ziele genannt, bspw. die Sensibilisierung der Eltern für "Killerspiele", bspw. Gewaltprävention an Schulen, warum müssen sie sich aus dieser Diskussion mit "uns potentiellen Amokläufern" selbst Disqualifizieren, indem sie einen derart unüberlegten Mist fordern?
Haben sie sich einmal bewusst gemacht, wie sehr "Gewalt" in potentiell positiven Dingen wie Spielen (nicht Computerspielen) oder Sport verankert ist? Danach müsste nahezu jeder "durschnittstyp" bereits ein Amokläufer sein. Allein die Olympiade beinhaltet viele Sportarten die darauf abzielen sich auf Krieg vorzubereiten. Nur ein paar Beispiele:
- Marathonlauf (ein Ereignis das sogar unmittelbar aus einem Krieg stammt und seinen "ersten Sieger" das Leben gekostet hat.)
- Speer werfen
- Dauerlauf
- Bogen schießen

Gewalt an sich ist keineswegs ein Grund dafür, dass jemand durchdreht, der mit ihr konfrontiert ist. Selbiges gilt für Gewaltdarstellung (auch hier ein Beispiel: Jesus am Kreuz, eine wahnsinnig brutale Art jemanden umzubringen, laut der Bibel hat es 3 Tage gedauert, bis der arme Kerl gestorben ist. Ein Symbol, das wir tag täglich sehen), oder auch für das erleben von Gewalt in bspw. eine Schlägerei.
Und es gibt keinen Weg daran vorbeizukommen. Wo ist ihre Forderung die Wehrpflicht abzuschaffen? Hier wird mit REALEN Waffen darauf hin traniert AUF BEFEHL einen REALEN Menschen zu erschießen. Bei der Polizei? Auch hier wird das TÖTEN eines REALEN Menschen ununterbrochen simuliert. Warum drehen Sanitäter nicht reihenweise durch? Das dürfte eine der Personengruppen sein, die nahezu ununterbrochen mit Gewalt konfrontiert sind und sie am "nähesten" erleben.
Bleiben sie doch lieber bei ihren anderen Forderungen. Unterhalten sie sich mit Kindern die "Gewalt erleben". Helfen sie anderen Menschen erlebtes einzuordnen und zu berurteilen. Helfen sie Menschen "virtuelle Erlebnisse" als solche zu sehen. Zu trennen zwischen Fiktion und Realität.

Sie aber fordern eine "Bücherverbrennung" weil wenige Leute die Inhalte der Medien falsch aufnehmen und nicht verarbeiten können. Natürlich ist jeder Amoklauf tragisch, aber er ist nichts neues. Amokläufe gibt es solange es Menschen gibt. Ich empfehle ihnen mal Google zu nutzen und als Stichwort "Familiendrama" einzutippen. Jeden Tag dreht irgendwo auf der Welt ein Mensch durch völlig unabhängig vom Fernsehen, vom Computer, vom Alter, vom Bildungsstand etc.
Auch wenn es sinnvoll ist sich um jeden Menschen zu bemühen wird man derartige Fehlreaktionen niemals abschaffen können, weil Menschen nuneben mal Fehler machen, fehlerhaft reagieren, fehlerhaft agieren, etc.

Und was den "Jugendschutz" im Internet angeht - dieser hat bereits JETZT völlig lächerliche Ausmaße erreicht. Dies ist technischer Humbug - falls sie gern nähere Informationen hätten bin ich gerne bereit sie mal ein Wenig über das zu informieren was das "Internet" eigentlich ist. Hierfür sehe ich mich durchaus als qualifiziert an. Jugendschutz sollte nicht genutzt werden, weil man zu faul, zu gemütlich oder zu hilflos ist seine Kinder zu erziehen. Jugendschutz per se gehört eigentlich abgeschafft. Der Jugendschutz ist immer öfter eine Ausrede, nach der Eltern "schreien" wenn sie Verantwortung abgeben wollen, aber: Zum Kinder kriegen gehört diese Verantwortung dazu. Wenn man sie nicht tragen will, dann sollte man schlicht keine Kinder bekommen. Wenn man sie bekommt, muss man sich um sie kümmern. Das können natürlich auch außenstehende teilweise übernehmen, Lehrer, Kindergärtner, Professoren, Arbeitgeber, Freunde, Nachbarn - aber man hat nunmal eine Verantwortung. Meiner Erfahrung nach schreien die am lautesten nach "Jugendschutz" die diese gern abgeben würden, weil sie sich plötzlich darüber bewusst werden, dass man das Leben einer anderen Person nicht planen kann, weil jeder(!) Fehler macht. Auch man selbst. Mehr habe ich hierzu nicht zu sagen.

Diese E-Mail werde ich mit einem Link auf ihre Seite auch in meinem Blog veröffentlichen (http://www.fascist-tendencies.blogspot.com) Hier haben sie auch die Möglichkeit sich öffentlich in den Kommentaren zu äußern, sollten sie davon gebrauch machen wollen. Sie können mir natürlich auch gerne Anonym E-Mails senden, oder mit Namen versehen, das ist mir eigentlich egal. Es würde mich allerdings überraschen überhaupt von ihnen zu hören. Vermutlich maximal eine Anzeige, ich habe einen Amoklauf angekündigt *kopf schüttel*

Dienstag, 15. Juni 2010

Öffentlicher Druck und unabhängige Entscheidungen

Die endliche Geschichte um das Kolleg der Schulbrüder Illertissen erhält ein weiteres Kapitel.
Nachdem sowohl bei Laser87 als auch bei mir ein Kommentar aufgelaufen ist, die Presse habe alles nur aufgebauscht, möchte ich doch noch einmal zu der ganzen Geschichte Stellung nehmen.

Es mag sein, dass die Geschichte bereits vor der Möglichkeit eine Entscheidung zu treffen von der Presse "aufgebauscht" wurde. Naja, es mag nicht nur sein, es ist sogar der Fall.

Ist das ein Problem?
In diesem Fall: Nein. Warum sollten wir erst auf eine Entscheidung warten, wenn es um eine Entscheidung geht die überhaupt nicht getroffen werden darf? Es ist geradezu absurd zu erwarten, dass wir die Füße still halten um nach der Entscheidung - die auch ein Schulausschluß hätte sein können - zu sagen "Das darf ja aber eigentlich nicht sein". Der Weg ist - hier - der umgekehrte. Wir sagen erst was wir nicht wollen, und was wir nicht akzeptieren können und betrachten danach die Entscheidung, ob wir gegen sie vorgehen wollen oder sogar müssen. In diesem Fall ist für die Schülerin ja alles glimpflich verlaufen, dies hätte aber auch anders kommen können. Um nochmals aus der Antwortmail der Diözese Augsburg zu zitieren:
[...]die Schülerin kann den Schulbesuch in Illertissen ohne jede Form der Beeinträchtigung fortsetzen. Der Schulträger hat die konkreten Umstände geprüft und eine Einzelfallentscheidung getroffen. 

Hier ist in meinen Augen nichts anderes herauszulesen als:
"Diese Schülerin hatte das Glück, das wir nichts tun können (oder wollen). Der nächste hat dieses Glück eventuell nicht". Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ist es nicht genau das was eine "Einzelfallentscheidung" aussagt?
So erfreulich diese Äusserung bzw. diese Verhaltensweise auch ist (als Einzelfall ;) ) so sehr fehlt das Zugeständnis an junge Erwachsene das eigentlich von Nöten ist:
"Wir unterstützen euch auf eurem Lebensweg, ob er nun mit oder ohne unserem Gott begangen wird."

Ginge es hier um Nachbars Fifi-Dackelzüchter-Verein wär mir der Ausschluß, weil Mitglied Meier seinen Dackel nicht als den einzig wahren Gott anerkennt, relativ egal, aber wir reden hier immerhin von einer höheren Schule. Einem Gymnasium. Sollte man nicht gerade an Schulen die auch Geisteswissenschaften - oder sogar besonders Geisteswissenschaften lehren tolerant und verständnisvoll genug sein zu akzeptieren und ich meine Grundlegend zu akzeptieren, dass junge Erwachsene irgendwann religionsmündig werden und zur freien Wahl der Religion eben auch ein verlassen dieser gehört?
Ich verstehe hieran so einiges nicht.
1. Wieso muss ich jemand meine Religion aufzwingen oder aufdrücken, der ihr nicht angehören will? Ich würde ja auch komisch schauen wenn jemand in meinen SKAOS Fanclub eintritt der mit der Band so überhaupt nichts anfangen kann.
2. Wieso muss jemand meiner Religion angehören um ein gleichwertiger Mensch zu sein?
3. Wenn es nicht darum geht, dass ein "nicht angehöriger meiner Religion" kein gleichwertiger Mensch ist wieso ziehe ich überhaupt in Erwägung oder halte mir überhaupt eine Option frei ihn von meiner Erziehung bzw. von der Bildung auszuschließen die er von mir erhalten könnte?

Warum keine Grundsatzentscheidung die sagt: Sobald die Religionsmündigkeit erreicht wurde, steht $Schüler frei seinen eigenen Weg zu gehen.
Für mich persönlich würde eine derart "liberale" Haltung das Bild der Kirche zumindest ein Stück weit sanieren und ganz deutlich ein Zeichen für ein Miteinander setzen.

Um nochmal auf den eigentlichen Fall einzugehen:
Hier ist angenehmerweise sowohl für die Schülerin als auch für die "selbsternannten Unterstützer" alles gut gelaufen. Wenn der öffentliche Druck dazu nicht nötig gewesen wäre - umso besser, aber die Kommentare von "Anonym" sprechen imho eher eine andere Sprache. Einerseits ist richtig, dass wir eine "freie Entscheidung" vielleicht behindert haben, andererseits dürfte diese Entscheidung in meinen Augen nicht frei sein.

Um nochmal auf meine Antwort zurück zu kommen:
Wenn es nun um Rechtsprechung ginge wäre es absolut meine Meinung, dass die Richter sich ein unabhängiges Bild unbeeinflußt von den Medien machen sollten. Darum geht es aber nicht. Es geht hier um eventuellen Trotz einer von allen Seiten subventionierten Organisation - der Kirche - konkret des Kolleg der Schulbrüder Illertissen - der von vornherein unterbunden werden sollte. Lebt die Nächstenliebe und lehrt auch die mit anderen Ansichten. Welches größere Ziel kann man erreichen als sein Wissen an die Weiterzugeben, die es hören und aufnehmen wollen? Und wie weit kann man tiefer sinken, als wenn man in Betracht zieht jemandem dieses Privileg aufgrund der Religionszugehörigkeit zu verwehren?