MasterCard, Visa, PostFinance, PayPal, schwedische Staatsanwälte, Palin, ... Mal erreichbar, mal unter der Last von DDoS Attacken zusammengebrochen.
Warum sollte man dem Kunden sowas antun? Der arme Kerl will doch nur wissen was los ist und diese bösen
Krieg. Tolles Schlagwort, das ich insbesondere in den amerikanischen Medien immer wieder höre, oder auch Cyberwar oder Cyberwarfare oder ganz viele weitere, tolle, absolut wichtig klingende Begriffe, die klarstellen, was für unmenschen da am Werk sind. Nunja, "das Internet" zeigt seine Dynamik, die Meinungsfreiheit wurde in der Sicht von vielen angegriffen und sie muss verteidigt werden. Eine Minderheit hat sich also entschloßen diese Verteidigung zu übernehmen. Ist das gerechtfertigt? In meinen Augen ja. MasterCard, Paypal und Visa haben beeindruckend gezeigt wie schnell sie auf beliebige Anweisungen in die Knie gehen oder irgendwelche Gründe suchen auf ihre Kunden zu scheißen. Das ist nämlich das was passiert. Die Empfänger und Sender der Spenden an WikiLeaks sind nämlich genau das: Kunden. Kunden deren Geld plötzlich irgendwo im nirgendwo festhängt, weil irgendjemand behauptet hat, da könnte evtl. etwas nicht so richtig legal sein. Was aber war bitte nicht legal? Gut die USA suchen verzweifelt nach mitteln Assange wegen Geheimnisverrat dranzukriegen, oder ihn gleich nen Kopf kürzer zu machen, vielleicht wegen "komischem Gesicht" oder sowas, aber momentan scheint es keine Rechtsgrundlage dafür zu geben. Also wie könnte man seinen Protest besser ausdrücken als die Werbeflächen der Verantwortlichen zu boykottieren? Und das passiert durch die DDoS Attacken. Niemand wird geschädigt, lediglich die Werbung wird vorübergehend blockiert. In etwa so wie wenn ich mich auf der Straße mit ein paar Leuten vor all die schönen blinkenden Werbetafeln stell. Sicherlich macht mich das zu einem schlechten Menschen aber ich muss auch hierzu einfach was loswerden:
Die ganzen Weicheier die rumheulen, wie böse diese Attacken seien und dass das niemals der Weg sein kann und illegal und blablabla, was denkt ihr eigentlich wie der Mensch zu seinen rechten, den sog. Menschenrechten gekommen ist? Da hat sich plötzlich ein Adeliger hingestellt und gesagt: Okay folks, ich sehe euch nun als Menschen an, wir sind jetzt alle gleich, heute Abend Party im Schloßkeller! - Wohl kaum, dafür wurde gekämpft, mit damals illegalen Mitteln - und die gilt es nun im Internet zu verteidigen - mit heute illegalen Mitteln. Und hier sind konkret angesprochen die Meinungs- und die Pressefreiheit.
Es freut mich natürlich, dass ihr die Petition so und so unterschrieben habt und euch gut bürgerlich in die Protestmenschenkette mit betroffenem Gesicht einreiht - und das klingt gerade vermutlich zynischer als es sein soll, ich meine das durchaus ernst - aber die DDoSenden freiwilligen stehen auf eurer Seite und nehmen ein Risiko auf sich um eure Sache zu unterstützen. Es ist ja okay, wenn ihr selber nicht wollt, nicht könnt oder das für Suspekt haltet, aber fallt ihnen doch bitte nicht mit pseudomoralischem Gelaber in den Rücken. Gefochten wird der gleiche Kampf, das Internet als einen Hort der Meinungsfreiheit und des freien Austausches zu erhalten, auf den weder Firmen, noch die Politik jemals einen Einfluß haben werden, wie in der realen Welt. Ein Netz in dem man Informationen ungefiltert tauschen kann, in dem man Meinungen tauschen kann, in dem man vllt. auch einfach nur reden kann. Soll das alles der Preis dafür sein, dass man es unmöglich findet sinnfreie Gesetze zu übertreten? Wollen wir auch die VDS oder das ZugErschwG? Wollen wir alles schweigend hinnehmen, weil vllt. irgendwann das Schwarz-Gelbe Pack mit 105% der Stimmen beschließt, dass Art 1. fortan heisst "Die CDSUFDP ist unantastbar"? Es geht hier nicht darum willkürlich schaden zu verursachen und irgendwen aus langeweile zu beschießen, es geht darum, dass ein Protest ausgedrückt werden soll, von den wenigen die ein Ziel haben, die ein freies und neutrales Netz erhalten möchten und von denen, denen es wichtig ist sich frei austauschen zu können.
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